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Es trifft uns wie ein Schlag... gerade noch fast übermütig vor Freude aufgrund der Geburt Renaissanc


Nach großer Freude über die Geburt von Renaissance, erleben wir heute ein rabenschwarzen Tag - es trifft uns züchterisch ein Schicksal, wie es hätte nicht schlimmer sein können.

​Wir verlieren auf tragischste Weise unser aktuelle, erst 10-jährige Zuchtstute - StPr. u. PrSt. Rachel.

Trotz Klinikbesuch ist sie nicht mehr zu retten.

Bei Fuß, ihr gerade das erst 15 Tage alte Stutfohlen.

Mit Beginn einer jeden Fohlensaison registrierten wir die verzweifelten Suchanzeigen von Züchtern bzgl. einer Ammenstute.

Und in jedem Jahr dachten wir: "Hoffentlich zieht dieser Kelch stets an dem heimischen Stall vorbei und wird uns hoffentlich nie betreffen". Nun war es soweit.

Immer noch vollkommen geschockt über den Tod von Rachel, mussten wir uns noch in der Klinik zeitgleich um das Fohlen kümmern, denn es brauchte dringend Milch. Bereits schon 4 Stunden nichts mehr trinken könnend, lehnte dieses nun auch die Flasche und einen Tränkeeimer komplett ab.

Wir wandten uns an Frau Wiegmann (Ammennotdienst), die uns sofort eine Ammenstute in Ginsheim-Gustavsburg vermittelte.

Wir fuhren noch an demselben Abend dorthin und kamen dort um Mitternacht an.

Es handelte sich um eine Hessenstute namens Comtess, die 2 Tage zuvor ihr 5 Wochen altes Fohlen verloren hatte.

Aufgrund der vermutlich in dieser Zeit schon lange stattgefundenen Prägephase zu ihrem verstorbenen Fohlen, war sie ziemlich ablehnend, jetzt mit dem unseren konfrontiert zu werden.

Trotz stetigem 1,5 - 2- stündigen Zusammenkommen der Beiden (auch nachts) stellte sich der gewünschte Erfolg auch nach 3 Tagen nicht in ausreichendem Maße ein.

Auf Empfehlung v. Frau Wiegmann sollte der Kontakt nun massivst erhöht werden.

Da dieses vor Ort nicht zu leisten war, durften wir die Stute mit nach Hause nehmen.

Es folgten weitere 3 Tage in Braunshorn, 16 - 18 Stunden ständige Anwesenheit von einer Person in der Box, wir parallel unser Haus am Umbauen, Koordinierung der Handwerker, Versorgung der anderen Pferde und schließlich gab es auch noch unsere Kinder. Zudem standen wir zusätzlich nachts alle 1,5 Stunden auf, um das Fohlen säugen zu lassen.

Nach 6 uns unendlich lang vorkommenden Tagen, adoptierte Comtess Renaissance als i h r Fohlen und ist derart liebevoll zu ihr, wie es die eigene Mutter nicht anders hätte sein können.

​Wir veröffentlichen bewusst diese Geschichte, um einerseits ähnlich betroffenen Züchtern Mut zuzusprechen.

​Haben Sie Ausdauer, seien Sie zäh, es lohnt sich, auch wenn es zunächst auf Anhieb nicht zu klappen scheint! Halten Sie auf alle Fälle durch..

Zum anderen möchten wir uns aber auch bei allen Freunden, Bekannten und Züchterkollegen, die uns Mut und Trost zusprachen, die uns Adressen von weiteren Ammenstuten vermittelten oder Alternativen aufzeigten, sofern es mit Comtess nicht geklappt hätte, bedanken, aber auch bei der Pferdeklinik am Kottenforst sowie dem Trakehnergestüt Willi Schneider für die Hilfe.

Besonders aber bei Frau Wiegmann, die in ihrem ehrenamtlichen Engagement Unglaubliches bei der Vermittlung von Waisenfohlen und Ammenstuten leistet.

Unser größter Dank gilt aber Johanna von Trotha!

Um Mitternacht auf Hofgut Nonnenau angekommen, bot sie und ihre Familie mir spontan eine Ferienwohnung in ihrem Hause an, damit ich bei dem Fohlen bleiben konnte. 3 Tage lang leistete sie, trotz einiger privater Verpflichtungen, zusammen mit mir einen 24-Stunden Dienst. Ihre Familie nahm mich herzlichst auf, versorgte mich zudem umfassend mit Speis und Trank und jeder hoffte, dass Comtess doch bald Renaissance annehmen würde.

​Als der gewünschte Erfolg ausblieb, bot Johanna an, wir untereinander uns bis dato komplett fremd, dass wir die Stute auf unbestimmte Zeit mit nach Hause nehmen dürften. Selbst wenn es auch in unserem Stall nicht funktionieren würde, so hätten wir doch wenigstens die Stutenmilch.

Wie bereits geschildert, kam es Gott sei Dank anders!

Ohne Johannas Vertrauen, welches sie uns geschenkt hatte, wäre das Unternehmen "Waisenfohlen sucht Ammenstute" wahrscheinlich gescheitert.

Ihre Gutmütigkeit, aber vor allem Tessi werden später mit Sicherheit einen großen Platz in unseren Erinnerungen einnehmen.

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